Hui, hab ich mich etwa entwickelt?
Manchmal lohnt es sich ein vergangenes Jahr genauer zu betrachten
Als ich über das Projekt "Jahresrückblick 2021" mit Judith Peters Sympatexter zufällig gestolpert bin, dachte ich mir: "Das hört sich interessant an. Da kann man bestimmt viel lernen."
Ich bin kein Mensch mit einem Jahresmotto oder guten Vorsätzen. Aber so strukturiert habe ich noch nie auf ein zu Ende gehendes Jahr geschaut, wie bei diesem Projekt. Heraus kamen dabei Erinnerungen, die schon in den Tiefen versunken waren. Mancher Blickwinkel hat sich geändert. Eine Entwicklung fand statt, die ich als solche gar nicht wahrgenommen hatte.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mich auf meinem Jahresrückblick 2021 begleiten würdet.
Überwintern in meiner Höhle
Was tun, wenn eine Pandemie die sozialen Kontakte und Freizeitaktivitäten weitestgehend lahmlegt? Und das noch im Winter?
Bei mir gab es so manchen Abend mit Video Calls mit meinen Freundinnen. Das Erstaunliche daran ist, dass meine engsten Freundinnen überwiegend Kolleginnen aus der Betreuung und Pflege sind. Und da man uns keine Bewohner mit nach Hause geben wollte, war es nichts mit Homeoffice. Das heißt, wir sahen uns weiterhin regelmäßig bei de Arbeit. Jetzt könnte man denken, dann ist ja schon alles geschwätzt. Nein!
Wir schafften es abendfüllend zu kommunizieren. Und wie schön war das!
Aber nur babbeln geht auch nicht. Wenn mir langweilig wird, kommen meist irgendwelche Ideen. Ein Kreativitätsschub bahnt sich an. Und es gibt so vieles, das ich mal ausprobieren möchte.
Also ab in die Höhle und ran ans erste Versuchprojekt. Das war Acryl Pouring. Dabei wird den Acrylfarben ein Fließmedium zugesetzt. Damit verlaufen die Farben durch verschiedene Techniken ineinander und ergeben spannende Muster und Effekte.
Was für eine aufregende Technik. Ich merke schon beim Schreiben, dass ich Lust bekomme ein neues Bild zu machen! Auch wenn es eine ganz schöne Sauerei geben kann. Ich schaffe es immer, da Farbkleckse anzubringen, wo keine hingehören. Meine Zimmerpflanzen sind zum Teil bunt und manchmal auch meine Haare.
Aber es macht verdammt Spaß. Grauer Winter und Lockdown waren erstmal vergessen.
Erinnerungen an Afrika
Nach diesem eingefrorenen Winter packte anscheinend einen reisefreudigen Bekannten das Fernweh. Er wünschte sich für seine Frau ein Bild als Erinnerung an ihre Reise nach Afrika.
Dieser Bekannte hatte sehr genaue Vorstellungen von diesem Bild. Wohl getragen aus ihren Erinnerungen dieser Reise. Und großformatig sollte es werden.
Ich erfülle solche Wünsche sehr gerne. Aber gleichzeitig stressen sie mich auch ungemein. Fast sofort stehlen sich Zweifel in meinen Kopf. Bekommst du das hin? Was, wenn du die Erinnerung nicht einfangen kannst? Vielleicht bist du auch einfach zu schlecht, zu untalentiert? Genauso ergeht es mir, wenn jemand ein Porträt seines Haustieres möchte. Es soll ja nicht nur wie zum Beispiel ein Hund aussehen, sondern der Besitzer möchte das Besondere seines Tieres darin wiedererkennen. Aber ich brachte das böse Stimmchen zum Schweigen, kniff das Popöchen zusammen und los sollte es gehen.
Da gab es schon die nächste Schwierigkeit. Dieses gewünschte große Format war einfach nicht zu bekommen. Lieferschwierigkeiten. Also beratschlagte ich mich mit meinem Bekannten und er konnte eine Leinwand zum Zusammenbauen auftreiben. Diese Aufgabe übernahm er dann auch gleich und brachte irgendwann das gute Stück vorbei.
Um sie in meine Werkstatt zu bekommen, musste ich erstmal Platz schaffen. Denn sie war wirklich, wirklich groß.
Dann ging es los. Farbauswahl, Hintergrund anlegen, Bildaufbau usw. Und immer schön aufpassen, dass man nicht den Überblick verliert bei der Größe.
Zwischendurch hielt ich immer wieder Rücksprache mit meinem Auftraggeber. Passt noch alles? Er gab mir Feedback und sagt, was er anderes haben möchte.
So langsam wuchs das Erinnerungsbild,war irgendwann fertiggestellt und bereit zur Übergabe.
Sofort stellten sich meine Selbstzweifel wieder ein. Verdammt! Wie wird man die nur los?
Offensichtlich waren sie unbegründet, wenn man den Worten des Ehepaares glauben darf.
Und das Bild hat einen Platz in ihrem Zuhause gefunden.
Angeblich soll Entrümpeln befreiend wirken
Gehörst du zu den Jägern und Sammlern wie ich? Dann kann dich Entrümpeln erst einmal erschlagen. Ich lag begraben unter meinem ganzen Werkzeuggerümpel und den gesammelten Materialien.
Wie konnte es dazu nur kommen? Wer hatte denn diese doofe Idee meine Werkstatt aus und umzuräumen?
Zwischen Arbeiten gehen, etwas mit den Hunden zu trainieren und Zeit zu Hause, stahl sich dieser vertrackte Gedanke in meinen Kopf: "Eigentlich könntest du deine Höhle mal entrümpeln und umstellen. Ein bisschen mehr Platz haben, Regale und Arbeitstische besser aufstellen. Das wäre es doch." Und bestimmt war auch das beginnende Frühjahr Schuld, mich zu dieser Herkulesaufgabe zu motivieren.
Also begann ich das erste Regal auszuräumen und staunte. Wie konnte ich das alles da hineinpacken? Wie hat das Platz gefunden? Ein Regal nach dem anderen entleerte sich und eigentlich hätte das Umstellen jetzt erfolgen sollen. Aber es war schlicht unmöglich. Es gab vorlauter Gerümpel keinen Platz um etwas hinzustellen. Mitten in diesem Berg saß ich und war verzweifelt. Wie sollte ich das hinbekommen? Kurzzeitig stahl sich ein verlockender Gedanken an Flucht in meinen Kopf. Über den Berg klettern, ein kleines Köfferchen packen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Aber nur kurz. Wirklich nur kurz!
Irgendwie schaffte ich es dann doch mich durch die Haufen zu wühlen, einiges auszusortieren und alles seinen Platz finden zu lassen.
Und ja, es war doch befreiend. Ich habe eine Werkstatt, in der ich mich wohlfühle. Manch einer wird sie sicher immer noch als voll und chaotisch empfinden. Aber für mich ist sie genau richtig. Man kann das ganze ting og tang bestimmt noch brauchen! Und ich habe einiges entsorgt. Ehrenwort!
Faszination Epoxid
Kennt ihr das? Ihr seid von etwas fasziniert und denkt: "Das würde ich auch gerne machen."
So erging es mir letztes Jahr mit Epoxidharz bzw. Resin. Mich begeistert das Konservieren toter Insekten und Blüten und Pflanzenteile. Kleine eingefrorene Welten zu erschaffen. Es erinnert mich an Bernstein.
Also Material gekauft und losgelegt. Funktioniert aber nur mittelprächtig, wenn man keine Ahnung hat. Das merkte ich dann doch sehr schnell. Irgendwann ließ ich es dann wieder sein. Andere Dinge traten in den Vordergrund.
Anfang des Jahres nahm ich das Projekt wieder in Angriff. Ich las sehr viel darüber, schaute Tutorials und bewunderte die Werke von Epoxid-Künstlern.
Dort entstanden wunderschöne Tische mit Holz und Epoxidharz, Objekte und besonderer Schmuck.
Aber nur gucken alleine nützt nichts. Jetzt war Ausprobieren und aus den Fehlern lernen angesagt. Langsam machte sich eine Entwicklung bemerkbar. Aber oft genug gab es auch Momente wie: "Ich habe doch ordentlich geschmirgelt und poliert! Warum gibt es denn keinen schönen Glanz?"
Zu meinem Glück findet man dazu viele tolle Gruppen, die einem bei Fragen sehr hilfsbereit mit Rat zur Seite stehen.
Ich bin ein Farbenmensch. Ich brauche Farbe in meinem Leben und die kamen nun auch bei meinen Schmuckstücken dazu.
So ähnlich wie beim Acryl Pouring verlaufen diese in besondere Art und Weise und erzeugen tolle Effekte.
Mehr und mehr Schmuckstücke entstanden und es sind noch so viele Ideen dazu in meinem Kopf.
Irgendwann möchte ich mich auch an einen Tisch heranwagen. Und wenn es soweit ist, nehme ich euch gerne mit auf dieses Abenteuer.
Raus aus der Höhle und durchstarten
Man kann ja nicht immer nur mit den Hunden durch den Wald latschen. Putzen und Kochen ertrage ich auch nur in einem bestimmten Maß. Also ab in meine Werkstatt. Die war schon immer mein Zufluchtsort, meine Insel.
Meine Werkstatt, meine Regeln.
Dabei kam eine relativ üppige Ausbeute an Schmuck und bemalten Steinen zustande.
Nur was tun mit diesen Produkten?
In mir machte sich immer mehr der Wunsch breit, gesehen zu werden. Mit meinen Sachen Menschen zu erreichen. Ab und an ergab sich ja schon, dass Familie, Freunde und Bekannte mit einem Auftrag an mich herantraten. Doch dies geschah eher unregelmäßig und nicht sehr oft.
Im vergangenen Jahr hatte ich mir schon eine Website gebastelt. Die kostete mich einige graue Haare. Aber man lernt ja immer gerne dazu. Eine Facebook-Seite und ein Instagram Business-Account waren auch vorhanden.
Wie aber das ganze richtig nutzen?
Wenn ich etwas nicht weiß, lese ich sehr gerne darüber nach. Ich verschlang Bücher über Social Media Marketing und hatte aufeinmal theoretisches Wissen. Aber ihr wisst schon Theorie und Praxis...
Als erstes musste ich mich aber entscheiden, was ich bei meinem Kunstkrempel66 in den Vordergrund stelle. Ich dachte, in jedem Dorf ein Köter ist vielleicht auch nicht unbedingt förderlich.
Also wählte ich Schmuck und bemalte Steine als Aufhänger. Die anderen Dinge wie Skulpturen, Tierporträts usw. bleiben ja trotzdem im Angebot.
In meinen schlauen Büchern wird man immer ermahnt: "Geduld! Dies ist ein Marathon, kein Sprint!" Aber Geduld kommt mir bei solchen Dingen manchmal abhanden.
Also immer schön Fotos machen. Versuchen eine aktive Communnity aufzubauen, Interesse zu wecken.
Und ja, ich muss es gestehen, manchmal geht mir diese stetige Posterei auf die Nerven und das Wort "Mehrwert" nervt mich nur noch.
Doch dann sage ich mir wieder: "Tina, das ist für dein eigenes kleines Herzensding, bei dem nur du entscheidest! Weiter geht's."
Wenn ich das Jahr Revue passieren lasse, wohl nicht ungewöhnlich für einen Rückblick, stelle ich fest: Es geht vorwärts.
Über das Tempo müsssen wir nochmal reden.
Meilenstein Nummer eins: Hurra! Gewerbe angemeldet!
Das Projekt "Froeken Oerrets Verden - Kunstkrempel66" nahm immer mehr Fahrt auf. Und da ich mich endlich aus meinem stillen Kämmerlein getraut habe, sollte das Ganze auch professionell gehandhabt werden.
Muss ja alles korrekt sein!
Trommelwirbel: Zum ersten August meldete ich mein Gewerbe an.
Es gibt dazu eigentlich nicht viel zu schreiben. Aber für mich war es eine Meilenstein. Heißt es doch, Froeken Oerrets Verden - Kunstkrempel66 gibt es wirklich.
Was daraus mal wird? Keine Ahnung! Aber es gibt mich und das fühlt sich gut an!
Schmetterlingstage
Aber ein Gewerbe anzumelden langt alleine leider nicht. Wie sollte meine etwas weitere Umgebung wissen, dass es Fräulein Forelle's Welt und ihren Kunstkrempel66 gibt? Interessierte oder vielleicht sogar potenielle Kunde fallen nicht vom Himmel. Obwohl in diesem Sommer so einiges vom Himmel fiel. Aber das nun nicht. Eine Idee musste her!
Die hatte mein Sohn: "Mama, bemale Steine und verteile sie als Überraschungs-Give Away überall in der Stadt und der Umgebung. Vielleicht wird ja der ein oder andere neugierig, wenn er deinen Namen liest, und geht auf deine Seiten." Super Idee!
Fortan, wenn Mama mit den Hunden durch die Gegend streifte, packte sie noch mehr Steine in ihre Jackentaschen. Manche Tage waren diese so voll, dass ich Gefahr lief rückwärts umzufallen oder nicht mehr den Berg hoch zu kommen.
Weil der Kalender sagte, dass Sommer sei, dachte ich: "Schmetterlinge sind das richtige Motiv." Das sollte zu Froeken Oerrets Verden's Schmetterlingstagen werden.
Dann ging es mit dem Bemalen los. Schmetterlinge in allen Formen und Farben, bis ich sie nicht mehr sehen konnte.
Ich bemale seit mehr als 25 Jahren Steine. In Zeiten von Corona hat sich das zum großen Trend ausgewachsen. Bemalte Steine zum Ketten bilden, Wandersteine usw.
Da ich aber wollte, dass der gefundene Stein mein Geschenk an den Finder ist, schrieb ich ein paar Zeilen der Erklärung dazu und laminierte das ganze ein.
Dann bei Instagram und Facebook angekündigt und los ging es mit dem Verteilen.
Mir war das etwas peinlich, warum auch immer, und wollte dabei keine Zuschauer.
Deswegen machte ich mich abends auf den Weg. Ich lebe in Tauberbischofsheim, einem kleinen, ruhigen Städtchen in Süddeutschland. Darum war es nicht weiter schwierig nach 20 Uhr möglichst wenige Menschen zu treffen.
Als alles seinen Platz gefunden hatte, ging die Spannung los. Würde jemand sie mitnehmen wollen? Bekomme ich eine Reaktion darauf?
Am nächsten Vormittag siegte die Neugier und ich fuhr die Plätze ab. Was soll ich sagen? Alle waren weg!
Aber würde sich jemand melden?
Und tatsächlich trafen nach und nach über alle möglichen Kanäle positive Rückmeldungen ein. Wie schön war das! Ein paar dieser Menschen durfte ich dann sogar kennenlernen.
Sie erzählten von ihrer Freude an dem unerwarteten Geschenk und mir wurde warm ums Herz.
Ich würde sagen, es war ein Erfolg. Danke mein Kind!
Auszug aus meinem Gästebuch
Sasu16.9.2021, 16:01:42 Vielen herzlichen Dank für den schönen Schmetterlingsstein, den ich vor Kurzem auf einer Bank in TBB "gefunden" habe. Er erfreut mich jeden Tag auf meiner Fensterbank. Beobachten Sie eventuell auch die "Finder" Ihrer Steine... beim Finden... und Freuen über den schönen Fund? Gute Werbeidee! Werde Sie "im Hinterkopf" behalten! ... und von Ihnen erzählen! Eine Bekannte sah an dem Tag auch einen Ihrer Steine.... traute sich aber nicht, diesen mitzunehmen.... Ihnen alles Gute und weiterhin viel Freude beim "Kunstkrempel-Produzieren"
Meilenstein Nummer zwei: Mein erster Workshop findet statt
Ende August, Anfang September hatte ich Urlaub und mein Kunstkrempel66-Steinchen kullerte munter weiter. Deshalb Schwung ausnutzen und einen Workshop hinterherschieben.
"Wow! Bin ich größenwahnsinnig?" Ach was! Ich habe doch ein Sicherheitsnetz. Meine Freundinnen, meine Herzenmenschen. Sie erklärten sich sofort bereit als Testpersonen zu fungieren.
Ich wollte, dass jeder erfolgreich und zufrieden mit seinem Kunstwerk nach Hause geht.
Deswegen überlegte ich mir, dass Steine bemalen für das erste Mal am besten geeignet sei.
Meine Herzis fingen sofort an Steine zu sammeln und sich Motive zu überlegen. Ich bereitete alles vor. In meiner Werkstatt wäre nicht genügend Platz für uns alle gewesen, deshalb funktionierte ich den Küchentisch um.
Dann war es soweit, der Steineabend konnte starten. Alle trafen gut gelaunt ein und suchten sich ein Plätzchen am Tisch. Aber wie sooft bei uns Frauen, machten sich auch schnell Selbstzweifel breit. Ich kenne das von mir selbst zu Genüge. Warum eigentlich?
Wir stemmen jeden Tag so viele Dinge und machen einen guten Job. Warum stellen wir uns aber immer wieder in Frage? Völlig unnötigt, aber nicht so leicht abzustellen. Mit einem Gläschen Sekt konnte es dann doch recht schnell überwunden werden.
Steine zu bemalen ist anders als auf einer Leinwand zu malen. Die Strukturen und Formen sind sehr eigen. Dies muss man annehmen und damit arbeiten. Ich sagte meinen Freundinnen, der Stein müsse mit ihnen sprechen. Er wird ihnen dann schon sagen was er sein will. Dafür erntete ich schon öfters ein mitleidiges Lächeln. Aber ich glaube daran und höre meinem Stein zu.
Bald waren alle hochkonzentriert und werkelten vor sich hin. Es entstanden tolle Steine. Es wurde viel gelacht und geredet. Wir hatten einen wunderschönen, kreativen Abend zusammen. Danke, dass ihr euch darauf eingelassen habt!
Durch Mundpropaganda sprach sich dieser Workshop herum und es meldeten sich Menschen, die auch daran interessiert sind einmal mitzumachen. Das hätte ich nicht zu hoffen gewagt. Durch die aktuelle Corona-Situation wird das wohl erst im nächsten Frühjahr möglich sein. Aber ganz sicher stattfinden.
Das war mein Meilenstein Nummer zwei von drei in 2021!
Loslassen kann auch weh tun
Unser Katerchen "Odin" war ein ganz besonderer Kater. Sehr anhänglich, verschmust und geduldig. Im September verschlechterte sich sein Gesundheitszustand innerhalb von zwei Tagen so rapide, dass ich die Entscheidung treffen musste ihn gehen zu lassen. Jeder der ein Tier hat, kann diesen Schmerz sicher verstehen. Aber ich sehe es als letzten Dienst, den man seinem Tier erweisen kann.
Auch drei Monate danach, meine ich, er wäre noch hier. Ein Geräusch an der Balkontür und ich denke: "Ach; Katerchen will rein."
Wenn ich ein Bild malen wollte, machte er sich gerne auf der Leinwand breit. Oder er spazierte duch die noch feuchte Farbe und verteilte seine Pfotenabdrücke auf dem Parkett.
Ach Odin, schön, dass es dich gab!
Meilenstein Nummer drei: Froeken Oerrets Verden ist das erstemal auf einem Markt vertreten
Social Media und Website sind bestimmt hilfreiche Instrumente. Aber wenn du erst ganz am Anfang stehst? Außer meinem näheren Umfeld weiß ja kaum einer wer ich bin und was ich tue. Deshalb dachte ich mir, ich müsste mich mal live präsentieren.
Bei uns in Tauberbischofsheim ist üblicherweise Mitte Oktober eine Messe, und zwar die Martini-Messe. Hier hat sich über die Jahre ein Flohmarkt etabliert, der stetig wächst.
Deshalb dachte ich mir, das wäre doch eine gute Gelegenheit ins Marktleben einzusteigen und meine Sachen zu zeigen. Außerdem fand 14 Tage später in dem Beckstein ein eintägiges Event statt. "Beckstein brennt"
Keine Sorge, Beckstein wird nicht abgefackelt, sondern Schnaps gebrannt. Dazu gibt es einen Kunsthandwerkermarkt.
Da ich noch nie einen Marktstand hatte, fehlte mir die Ausrüstung dazu.Ein Tapeziertisch musste her. Zufällig hatte ein Discounter in dieser Zeit einen im Angebot. Nichts wie ab und sich dieses Schätzchen sichern.
Ein Pavillion sollte es auch noch sein. Bei den Wetterkapriollen war dieser unbedingt nötig.
Aber ich wollte keinen, bei dem man das Gestänge mühselig zusammenstecken musste. Es sollte einer zum Falten sein. Im Oktober ist eine bezahlbare Auswahl hierfür recht gering. Schließlich fand ich einen und das noch in meiner Farbe türkis. Yeah!
Jetzt musste mal wieder produziert werden. Sollte mein Tisch doch nicht ausgeramscht aussehen.
Dann kam der große Tag und ich packte alles ein. Material, Decken, Deko und 1000 andere Sachen.
Samstagmorgens um halbsechs steuerte ich meinen reservierten Platz am Wörthplatz an.
Das Marktvolk ist ein besonderer Schlag, sehr hilfsbereit zu einem Frischling wie mir. Aber mit meinen Standnachbarn machte ich einen wirklichen Glücksgriff. Ich durfte wunderbare, herzliche Menschen kennenlernen.
Irgendwann war alles aufgestellt und eingerichtet und der Markttag rollte langsam an. Es kamen immer mehr Menschen vorbei, schauten, und manchmal kaufte sogar jemand etwas.
Für meinen Geschmack hätten sie ruhig den Tisch leerkaufen können, aber das wäre wohl zu vermessen gewesen. Wie meine Freundin sagte: "Hier sind viele Sehleute und wenig Kaufleute."
Mein Fazit zu diesem Wochenende: Meine Standgebühren und ein kleiner Gewinn kamen dabei heraus. Viele Menschen steckten meine Karte ein mit den Worten: "Gut zu wissen, dass es hier so etwas gibt." Viele äußerten sich lobend und gaben mir das Gefühl nicht so falsch mit meinem Kunstkrempel66 zu liegen.
Viele Freundinnen und Freunde kamen vorbei und unterstützten mich. Ich wurde mit Kaffee, Wärmflasche und Nusszopf versorgt.
Das war für mich sehr wertvoll!
Zwei Wochen später fand bei 20° C und strahlend blauem Himmel der Kunsthandwerkermarkt in Beckstein statt.
Schon etwas routinierter baute ich meinen Stand auf und durfte auch hier wieder sehr interessante Menschen kennenlernen. Ab und an taucht auch mal ein unangenehmerer Zeitgenosse auf. Aber Unrat muss man auch mal an sich vorbeiziehen lassen.
Durch die Märkte wurde ich zu zwei Weihnachtsmärkten eingeladen. Ich hätte diese sehr gerne gemacht, denn ich habe Blut geleckt. Doch durch die Coronalage wurden sie leider abgesagt.
Dies war mein dritter von drei Meilensteine des Jahres 2021!
Es gibt ja soviele interessante Dinge auf der Welt, die entdeckt werden wollen wie z. Bsp. Betonschmuck
Manchmal fällt dir unverhofft etwas Besonderes in den Schoß, womit du garnicht gerechnet hättest. Geworfen hat eine liebe Freundin.
Meine Freundin Jessi fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit ihr auf die Designmesse "Blickfang" in Stuttgart zu fahren. Klar! Warum nicht! Das würde bestimmt interessant.
Also ging es freitagvormittags los. Wir schlenderten durch die Messeräume und schauten uns genau um.
Was gab es da nicht alles zu sehen! Soviele Ideen, soviele Inspirationen! Wow!
Besonders nahm mich der ausgestellte Betonschmuck gefangen. Ich schaute mir alles genau an und quetschte die Aussteller aus. Das war etwas für mich. Da wollte ich dranbleiben.
Witzigerweise hatte ich mir schon vor einiger Zeit Schmuckbeton gekauft. Aber der lag bis jetzt unberührt in meiner Werkstatt.
Das sollte sich jetzt ändern , denn mir schwirrten schon viele Ideen durch mein Gehirn.
Also die Pampe zusammengerührt und gegossen. Dabei entstanden schnell ein paar interessante Stücke.
Und ich verspreche euch, der Betonschmuck wird euch nicht zu Boden ziehen. Er ist erstaunlich leicht.
Vielen Dank Jessica, für diese unerwartete Bereicherung!
Ein paar Schnappschüsse durch mein
Jahr
Ich möchte noch Danke sagen
Wenn ihr es bis hierhin geschafft habt, muss ich sagen: Tapfer!
Die letzten drei bis vier Jahre hat es mir öfter mal die Beine weggezogen. Diesen Dezember dann Wort wörtlich.
Deshalb war es gar nicht klar, ob ich diesen Jahresrückblick 2021 überhaupt schaffe. Aber wie es scheint, ging es doch irgendwie.
Am Anfang dachte ich, was soll ich überhaupt schreiben? Ist doch nicht wirklich etwas passiert. Aber die liebe Judith Peters führte uns super an die Sache heran und öffnete mir die Augen für 2021.
Und siehe da, es hat sich doch etwas getan bei Froeken Oerrets Verden - Kunstkrempel66.
Sollte ich mit meinem Kunsthandwerk bzw. Geschenkideen etwas ins Rollen gebracht haben?
Aber das allerschönste Geschenk waren die Menschen die mich durch dieses Jahr begleitet haben. Manche haben sich verabschiedet, neue kamen dazu.
Der harte Kern blieb und stand mir in vielem bei.
An euch von Herzen danke! Was wäre ich ohne euch!
Jetzt zum Ende hin, sollten wir uns ein Motto für das kommende Jahr überlegen. Aber ihr wisst schon: Ich bin kein Motto-Mensch.
Aber etwas kristallisierte sich heraus, quasi ein Leitgedanke für die Zukunft.
Einfach mal machen.
Könnte ja gut werden!
In diesem Sinne wünsche ich euch ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches 2022!
Eure Tina, officially known as Froeken Oerrets Verden - Kunstkrempel66
Yeah, super schön geschrieben! 😁 Schön, dass ich ein Teil sein darf und wir so viele tolle Momente in diesem Jahr hatten. 💝💫🍾